Sonntag, 22. Juni 2014

Leer gecached? Noch lange nicht!

(Zum Beitrag von Marvin möchte ich mich nicht weiter äußern. Besser is das. Nur so viel: 
Mein lieber Schwan! *augenroll*)



"Leer gecached" ist Barcelona natürlich noch lange nicht. Und das ist auch gut so, denn so kann ich (hoffentlich) noch viele Geocaching-Urlaube in der allerschönsten Stadt aller Städte verbringen. Es war so toll! 

Jedem, 

- der sich nicht nur in Museen rumdrücken will, sondern gern an der frischen Luft unterwegs ist, 

- der eine Stadt von einer anderen Seite kennen lernen will, als die Touristen, die sich via Reiseführer an die "muss man gesehen haben"-Orte begeben, sich dort in Massen dem Gedrängel hingeben und von Land und Leuten so viel mitbekommen wie die Katze davon, dass ihr ein Haar ausfällt,

- der kleine (wahlweise auch große) Herausforderungen liebt,

- der gern puzzelt und tüftelt und erst aufgibt, wenn der Magen knurrt, das Wasser alle ist oder die örtliche Polizei empfiehlt, sich um diese Uhrzeit in diesem Bereich der Stadt besser nicht aufzuhalten,

empfehle ich einen Geocaching-Urlaub in der Stadt seiner Wahl. (Erwähnte ich bereits, dass es toll war?)

Die Vorarbeiten waren ein bisschen anstrengend, aber es war ja auch das erste Mal, dass ich so einen Urlaub geplant habe. Beim nächsten Mal weiß ich, was ich machen muss und was überflüssig ist, da wird die Planung entspannter sein. (Und eins ist sicher: es wird auf jeden Fall ein nächstes Mal geben!)

Wir, die Göre und ich (!), haben an 7 Tagen 28 Caches gefunden, zwei Travelbugs ausgesetzt 


und die Göre hat ihren 100sten Cache gehoben. 
(Herzlichen Glückwunsch nochmal!)



Wenn das kein erfolgreicher Trip war, dann weiß ich es auch nicht. Es war toll!

Der gruseligste Cache
Einen Cache gab es, den wir wohl niemals mehr vergessen werden: "VIPER!"
Der Name des Caches ließ schon nichts Gutes vermuten und die Logeinträge der bisherigen Finder ebenfalls nicht. Wir waren uns einig: "Da gehen wir nicht hin, da gibts Schlangen!". Dann, nachdem ich mich mit Café con leche etwas beruhigt hatte und wieder einigermaßen klar denken konnte, kam mir in den Sinn, dass der Cache in einem gut besuchten Park liegt und dass da bestimmt nicht überall Schlangen in den Büschen lauern. Schlangen in Barcelona? Son Quatsch! Und weil wir ja schließlich keine Weicheier sind, haben wir uns auf den Weg gemacht. 

Der Anstieg auf einen Hügel im Parc Güell war, bei gefühlten 48 Grad im Schatten (nur ohne Schatten), nicht nur schweißtreibend sondern auch sonst, vor allem für ungeübte Bergsteiger wie uns, sehr anstrengend. Fast oben angekommen, musste ich aufgeben. Ich habe mich an einen Baumstamm gelehnt, und alle Viere von mir gestreckt. Zum Glück ist die Göre um Einiges zäher als ich und so machte sie sich allein auf den Weg, um die VIPER! zu bändigen.
Sie kam allerdings (zum Glück ohne VIPER!) recht schnell zurück, erklärte die Lage ("da is was, aber ich komme irgendwie nich ran und es ist auch nich mehr so steil da") und weckte damit meinen Ehrgeiz (DICH kriegen wir, Du Sau! äh ... Schlange!). Ich also meine letzten Energiereserven aktiviert und meine akrobatischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt (nee, überhaupt nicht mehr steil und auch kaum felsig!). An der Stelle, wo die Göre nicht "rankam", konnte ich nix entdecken, also suchten wir weiter das nähere Umfeld ab. "Ich glaub, ich hab was gefunden, guck mal zwischen den beiden Steinen da, da glitzert doch was. Könnte eine Dose sein." Die Göre hat´s entdeckt, also soll der Göre auch die Dose gehören! (Ich wäre eh nicht ran gekommen, weil nochmal "ein bisschen" Klettern nötig gewesen wäre ...). Ein gellender Schrei! "Wuaaaaaaahhhhh!" und eine sich schüttelnde Göre hüpft mir vor die Füße. "Wattn passiert?" Die Göre hatte den Stein angehoben ... ratet, was sie darunter gefunden hat!


(Allein  beim Anblick des Fotos gruselt es mich schon wieder!)

Wir haben dann auf das Loggen verzichtet und recht zügig das Weite gesucht. Ich hatte auch Durst und musste mal Pipi und so ...

Später habe ich dann bei geocaching.com diesen Logeintrag gemacht (blackviolet = die Göre):


Am nächsten Tag erreichte mich eine Mail des Owners:

"If it was the mother on top you just saw,
You are allowed to log,  my unbrave pals!
Not really beaten snyonr YET ;-)"

Aaaaalso, wenn das "nur" "the mother on top" war, dann möchte ich lieber nicht wissen, was uns (in dem Fall die Göre) unter der "mother on top" erwartet hätte. Mich gruselt´s schon wieder ...


Der merkwürdigste Cache
Den merkwürdigsten Cache haben wir am Strand von Barceloneta gefunden.  Eigentlich ein typischer Cache: magnetisch, unter einer Sitzbank versteckt, und die Koordinaten stimmten auch. Nur war das Ding nicht zu öffnen. Und wenn das kein Cache ist, was ist das denn dann??? 


"Is this the cache or is it not?" schrieb ich dem Owner, habe allerdings leider bisher keine Anwort bekommen. (Wahrscheinlich haben wir stundenlang vor irgendeinem Standard-Sitzbänke-Bauteil gesessen, es angestarrt, dran rumgefummelt und uns zum Oberhorst gemacht.)


Der am längsten gesuchte Cache
Nicht ganz einfach, unauffällig an, unter und neben einer Werbetafel nach einem Cache zu suchen, während wenige Meter entfernt hunderte von Taxikutschern zugucken.
Den Cache haben wir nicht gefunden, aber ein Foto hab ich gemacht. Auch schön.



Der beeindruckendste Cache
Eigentlich war der Cache selbst eher unspektakulär, aber der Ort an dem wir ihn gefunden haben, der Cementiri de Poblenou, einem Friedhof, den es sich wirklich zu besuchen lohnt, und ganz besonders diese Statue


haben bei mir einen unglaublichen Eindruck hinterlassen. Der letzte Kuss ...


Fazit:
Mein, unser, erster Geocaching-Urlaub war lustig, spannend, lustig, anstrengend, lustig, aufregend, lustig und lustig. In drei Worten:

Es war toll!


(Übrigens: der Marvin hat natürlich keinen einzigen Cache gefunden! Das musste noch schnell gepetzt werden.)

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