Das war der Plan:
14 bis 17 Uhr 30 - Öffentliches Linedancen im "Unser Norden"-Dorf
Aber es kam anders:
Als ich um kurz nach zwei beim "Unser-Norden"-Dorf ankam, war ich bereits einmal komplett durchgeschwitzt. Und weil ich zu faul war, Ersatzschuhe mitzuschleppen, bin ich gleich in meinen Tanzschuhen losgezogen.
Ein Fehler! Was hätte ich zwischendurch für ein Paar luftig leichte Sommersandalen gegeben!
Musste das ausgerechnet heute so heiß sein? (Angeblich waren es nur um die 23°C, aber das glaube ich nie und nimmer!) Ich war schon fast dankbar dafür, dass wir die meisten Tänze, die getanzt wurden, nicht in unserem Repertoire hatten. So konnten wir immer mal wieder aus dem Pavillion, in dem sich die Wärme staute, verschwinden und uns am Wasser von einer leichten Brise abkühlen lassen.
Zum Hoftheater bin ich nicht gegangen, weil der Hiroshimapark einfach zu weit vom Ostufer entfernt ist und so musste das Rotkäppchen (leider, leider, leider!) ohne mich zurechtkommen. Im Nachhinein und hätte ich das alles vorher gewusst, wäre ich mal lieber in der Stadt geblieben, denn Countrysängerin Finja war nicht der Hit und getanzt haben wir später in der Stadt noch bis uns die Füße fast abgefallen sind.
Hätte und wäre ...
Bevor wir die Uferseite wechselten, wurde ich zum
Wildwasser-Rafting genötigt. Ich werde Wochen, ach was sag ich, ich werde Monate brauchen, um dieses Trauma zu verarbeiten. Schön´ Dank auch! Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde!
(Hier auf diesem Foto aus dem Archiv von Jens Vorlop kann man sehen, wie extrem gefährlich dieses Wildwassr-Rafting-Dingens ist!)
Weiter.
Am Bahnhof bekam ich zu den Klängen der AC/DC-Cover-Band
Power Age dann endlich mein erstes (und für diesen Abend einziges) Bier. Ein Jever - so schön friesisch herb. Das hat so laut gezischt, dass ich schon Angst hatte, die Jungs von Power Age würden mich als Konzert-Störer entfernen lassen. Is aber nochmal gut gegangen. Trotzdem zogen wir es vor, weiter in Richtung Innenstadt zu ziehen.
Weil ich ja, wie oben schon mal erwähnt, zu faul war, mir Klamotten zum Wechseln mitzunehmen, stapfte ich also in stilechter Cowboy-Klamotte durch die Kieler City. "Hauptsache. ich treff´ hier keine Kollegen." das letzte N war noch nicht verklungen, kommt mir das halbe Sachgebiet xyz meiner Dienststelle entgegen. Helau!
Natürlich wurde mir als erstes mal Trunkenheit unterstellt, dass ich nur ein einziges Bier getrunken hatte, glaubte mir natürlich kein Schwein niemand. Doch ist der Ruf erst ruiniert ...
Die nächste Station war die Bühne am Asmus-Bremer-Platz. Schon von weitem hörten wir 70er/80er-Jahre-Party-Mucke. Genau unsere Baustelle! Nach dem Motto: "
Electric Slide geht immer!" schwangen wir dann auch gleich das Tanzbein. Unsere Showeinlage schien gut anzukommen bei
Boerney & die TriTops, weil er, also Boerney, irgendwann anfing, hektisch mit den Armen zu wedeln und so versuchte, uns dazu zu bewegen, an bzw. auf die Bühne zu kommen. Dass wir auffielen war klar, aber SO viel Aufmerksamkeit wollten wir dann lieber doch nicht. Und irgendwie passten wir auch nicht so wirklich gut zusammen, Boerney, die TriTops
und wir.
Also auf zur nächsten Bühne.
Dort erwartete uns die "Kieler-Woche-Nacht der Schlager und Oldies" mit
Chris Andrews & The Hound Dogs und dem Rex Richter Quintett.
"Wer zum Henker ist Chris Andrews?"
"Yesterday man, Pretty Belinda, Carol ok."
"Ach, DER Chris Andrews?"
"Jau."
"Der lebt noch?"
"Offensichtlich."
"Oh."
Weiter im Text, wir sind schließlich nicht zum Spaß hier.
Linedancen auf Kopfsteinpflaster ist nicht nur eine große Herausforderung (die wir natürlich hervorragend gemeistert haben!) sondern macht auch Füße-Aua. Und weil ich noch 3 Tage Kieler Woche vor mir habe, beschloss ich, lieber nach Hause zu gehen, bevor es nicht mehr geht.
Auf dem Weg zu meinem
Pferd Fahrrad, über den Internationalen Markt zur Rathausstraße, kam ich zufällig an einem indischen Fressstand vorbei und beschloss, nun endlich doch mal
Pakora zu probieren. Von einer Kollegin sowie Frau Schonzeit empfohlen, wollte ich zukünftig auch mitreden können. Lecker! Gemüse in Kichererbsenpannade frittiert mit Mango-Chutney und einer weißen Soße. Lecker! Nach dem Probieren der weißen Soße ist mir zwar fast die Zunge aus dem Mund gefallen (schahaaaaarf!), aber alles was um und neben der weißen Soße auf dem Teller war, war außerordentlich lecker.
(Sieht unspektakulär aus, schmeckt aber total lecker!)
Satt, zufrieden und Aua-Füße. Nix wie nach Hause. Blöd nur, dass ich mein Pferd Fahrrad ausnahmsweise mal nicht am Rathaus geparkt hatte und mich auch erstmal nicht daran erinnern konnte, wo es denn nun sein könnte. Na gut, dann stehen wir halt mal ein halbes Stündchen doof in der Gegend rum und überlegen, ob wir nun a) mit dem Taxi nach Hause fahren oder b) so lange überlegen wollen, bis es uns wieder einfällt. Der entscheidende Hinweis kam aus dem Lautsprecher der Irish-Pub-Bar. Ein Lied, auf das wir auch gerne mal linedancen. Da war doch was ... richtig: unser Linedance-Event am Ostufer, dort wo alles begann. (Bei so viel Programm soll man nicht durcheinander kommen!) Mein Pferd Fahrrad stand am Sophienhof, gefühlte 187 Kilometer vom Rathaus entfernt. Und ich hatte doch so Aua-Füße ...