Mittwoch, 30. Juni 2010

Plädoyer für die Freundschaft


In seiner Geschichte erzählt der leidenschaftliche Flieger Antoine de Saint-Exupéry davon, wie er nach einer Panne in der Wüste dem Kleinen Prinzen begegnet, "einem kleinen, ganz außergewöhnlichen Herrn". Irgendwann hat der Kleine Prinz seinen weit entfernten Planeten verlassen, weil er dort Schwierigkeiten mit seiner geliebten Blume, einer kapriziösen Rose, hatte.

Auf seiner Reise durch das Universum ist er immer auf der Suche nach einem Freund. Doch stattdessen begegnet er von Planet zu Planet sehr sonderbaren Figuren, die für eine negative menschliche Verhaltensweise stehen:

Er begegnet dem autoritären König, dem nach Bewunderung heischenden Eitlen, dem zahlenverliebten Geschäftsmann und dem rettungslosen Säufer, dem hektischen Laternenanzünder und endlich dem in seine Forschungen vergrabenen Geografen, der ihm rät, auf die Erde zu gehen.

Dort trifft der Kleine Prinz den Fuchs. Von ihm lernt er, dass man Liebe und Freundschaft findet, wenn man Verantwortung für einen anderen Menschen übernimmt. Nachdem die beiden echte Freunde geworden sind, gibt der Fuchs dem Kleinen Prinzen seine Weisheit mit auf den Weg:

"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."


Das Kieler Theater "Die Komödianten" verwandelt auch in diesem Sommer (vom 09. Juli bis zum 22. August) den großen Innenhof des Kieler Rathauses in ein Freilichttheater. Morgen kaufe ich mir eine Karte und dann wünsche ich mir nur noch eins: gutes Wetter.

Wann geht denn endlich weiter?




Ooohleeeh Oleh Oleh Oleeeh!

Dienstag, 29. Juni 2010

Ich liebe Postkarten!

Ich bekomme so gerne Postkarten. Aber leider bekomme ich seit ein paar Jahren immer weniger und daran ist nur einer schuld: der Mann, der die Emails erfunden hat! Na ja, eigentlich bin ich ja auch ganz froh, dass es Emails gibt, aber ich bekomme doch so gerne Postkarten ...

Da kommt mir die Aktion von Frau Schmitts Frauchen gerade recht:

Sommer-Postkarten-Wichteln  <---- Klick drauf!

Da mache ich natürlich mit und bin gespannt, von wem und wo ich eine Postkarte bekommen werde.

Deppenalarm!?

... oder alles eine Frage der Perspektive?

Auf Sylt leben ist cool. Auf Sylt Urlaub machen ist auch cool (allerdings natürlich nicht so cool wie da zu leben, is klar, ne?). Nach einem coolen Sylturlaub ein cooles Insellogo am Heck des coolen Kleinwagens spazieren zu fahren ist nicht auch cool (also nicht wirklich, aber wir tun mal so als ob). Das Syltlogo falsch herum aufzukleben 


ist nicht cool sondern sau selten dämlich!

Vermutlich war das jemand, der, wenn er gen Süden fährt, die Straßenkarte falsch herum hält ...

Montag, 28. Juni 2010

Meine Kieler Woche 2010 in Zahlen

an 8 Tagen unterwegs gewesen


5 Figuren-Theaterstücke gesehen


2 Konzerte besucht


bei 2 WM-Spielen für Deutschland gejubelt


5 Gerichte gegessen, die ich noch nie zuvor gegessen hatte


3 Becher und 1 Flasche Bier getrunken


an 3 Tagen ausgiebig das Tanzbein geschwungen


1 Feuerwerk gesehen


bei 1 Night-Glow-Event glühende Ballone bestaunt


70 Euro für Essen (!) ausgegeben


Kilo zugenommen (DAS ist WIRKLICH unglaublich!)


583 Fotos gemacht


unzählbar viel Spaß gehabt!


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8 Tage Kieler Woche bei schönstem Wetter und bester Laune. Es gab so viel zu entdecken für mich und dabei habe ich längst nicht alles gesehen und gemacht was ich mir vorgenommen bzw. vorgemerkt hatte. Aber: nach der Kieler Woche ist vor der Kieler Woche und so freue ich mich schon jetzt auf die nächste letzte volle Woche im Juni, wenn es heißt:

"Kieler Woche 2011 - Herzlich willkommen!"
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Und hier noch ein paar offizielle Zahlen der Kieler Woche 2010   --->  Klick
(Da kann ich natürlich nicht mithalten ...)

Sonntag, 27. Juni 2010

PS:

Frau Zimtapfel hat mich gefragt, warum ich nach der Halbzeitpause nicht wieder zurück gekommen wäre. Als ich ihr sagte, dass kein Durchkommen und kein Platz mehr frei war, meinte sie, das könne nicht stimmen, sie hätte es genau gesehen: jede Menge freie Plätze! 



Sorry, nicht gesehen. Weiß ich beim nächsten Mal bescheid ... ^^


(Alle Rechte am Foto liegen bei Frau Zimtapfel:  http://zimtapfel.wordpress.com/ 
Vielen Dank für´s Zurverfügungstellen!)

Meine Kieler Woche 2010 - Tag 7

"Jacob, Frieda und die schwimmende Insel" so der Titel des letzten Stückes, das bei der diesjährigen Kieler Woche im Hoftheater vom Holzwurm-Theater aus Winsen/Luhe gespielt wurde. Nachdem ich gesehen hatte, mit welchen Figuren gespielt wurde (Plüsch-Igel), bin ich wieder gegangen. Irrtümlicherweise war ich davon ausgegangen, dass mit Marionetten gespielt würde. Das wäre ein schöner Abschluss gewesen. 

Aber so zog ich es vor, schon um 15 Uhr in Richtung Bootshafen zu gehen, um mir dort einen Platz zum Public Viewing zu sichern. Schrieb ich "schon"? ALLE wollten zum Bootshafen! Nachdem ich mich erfolgreich bis zum Ponton, auf dem die Leinwand aufgebaut war,  vorgearbeitet hatte, wurde ich ungefragt einfach weitergeschoben, so dass ich am anderen Ende wieder herausgespült wurde. Na super! Flugs eine SMS an Frau Zimtapfel geschickt und mich auf den Weg zum Asmus-Bremer-Platz gemacht. Dort war es schön  schattig und einen guten Ausblick auf die Leinwand hatte man auch. 


Zumindest so lange bis sich ein großer Mann mit lustigem T-Shirt vor mir aufbaute.


"... und stehen VOR mir! Mann ey!"

("Ich könnte mit ausgestrecktem Arm fotografieren und mir das Spiel später in Ruhe zuhause als Fotostrecke ansehen.") Freundlicherweise stellte der große Mann sich ein wenig weiter nach rechts und alles war wieder gut.

Das erste Tor


und schon werden wir gleich mal ein bisschen übermütig


In der Pause musste ich dringend für einen Moment aus dem Gewühle raus, was dazu führte, dass ich nicht wieder rein kam. Sowas Blödes! Aber nicht zu ändern. Die restlichen Tore bekam ich nur akustisch mit und ich konnte gar nicht glauben, dass noch 2 mal gejubelt wurde! Offensichtlich brauchten die mich nicht, um zu gewinnen. Trotzdem: Glückwunsch!

Anschließend trafen wir uns im Subway am Alten Markt, wo die anderen sich ein wenig stärkten.  


Ich verzichtete, hatte ich doch bereits eine norwegische finnische Lachsrolle (sehr lecker!)


sowie ein Stück Erdbeer-Sahne-Torte (auch sehr lecker!). (Von der Torte gibt es kein Foto. Ich hab die Kalorien nicht wegretuschiert bekommen. Und ich traue Euch ohne Weiteres zu, dass ihr mitzählt!)

Und während wir so saßen und überlegten, wie wir die Zeit bis zum großen Kieler-Woche-Abschluss-Feuerwerk totschlagen könnten, überfiel mich plötzlich so ein Ich-hab-jetzt-keinen-Bock-mehr-auf-Kieler-Woche-Gefühl. Ich mag nicht mehr. Ich hab genug. Also fuhr ich nach Hause, allerdings nicht, ohne mir, entgegen aller Beteuerungen meinerseits, doch noch eine Portion fish & chips mit Remoulade und Malzessig zu kaufen. Und natürlich zu essen. Und diese fish & chips waren genau so wie man es erwarten darf: 


Lauwarm und fettriefend. Egal, rinn damit!

Das war um 18 Uhr 20. Jetzt ist es 22 Uhr 06. Und mir is immer noch schlecht ...

Samstag, 26. Juni 2010

Meine Kieler Woche 2010 - Tag 6

... begann, wie sollte es auch anders sein, mit einem Besuch im Hoftheater im Hiroshimapark.


Es spielte das Filou Fox Figurentheater Hannover "Alle seine Entlein ... oder Ich hab Dich zum Fressen gern!". Die Geschichte über und mit einem Fuchs und einer Ente ist schnell erzählt: Fuchs hat Hunger und will Ente fressen, doch es kommt anders. Fuchs wird zum fürsorglichen Entenvater und alle ham sich lieb. Ende.


Ich weiß, ich bin ungerecht und gemein, aber ich fand´s tatsächlich grottenlangweilig. Vielleicht stehe ich auch noch zu sehr unter dem Einfluss meines gestrigen Theatererlebnisses und lege die Messlatte zu hoch an. Wie auch immer: ich fand´s doof.

Anschließend musste ich dringend was essen und begab mich zum Österreich-Stand, um mir einen Germknödel zu kaufen. 



Ich liebe Germknödel! Wer auf der Kieler Woche war, ohne einen Germknödel gegessen zu haben, der hätte auch gleich zuhause bleiben können. Der hat das beste von allem nämlich verpasst. Aber mal ernsthaft: da is doch nix dran an so einem Germknödel, oder?



Haps ...


Haps ...



weg!



Lächerlich!

Zum Nachtisch beschloss ich, was ganz Exotisches zu probieren und begab mich an einen ostafrikanischen Fressstand


dort bestellte ich Currygemüse


und war schwer enttäuscht. Das schmeckte exakt so, wie das Gemüsecurry, das ich immer koche und es hatte sogar die gleichen Hauptzutaten: Kohl und Möhren und jede Menge Currypulver. (Ob die das auch mit Brühwürfeln gewürzt haben?) Schade um die 5 Euro. Muss man aber vielleicht auch einfach alles mal erlebt haben.

Man mag es kaum glauben, aber ich war tatsächlich schon um 19 Uhr wieder zuhause. Jawoll!

Geplant war zwar ein Nena-Konzert, auf das ich mich schon sehr gefreut hatte, aber es ging einfach nicht. Mein Körper zeigt mir deutlich seine Grenzen und ich tue gut daran, diese zu akzeptieren. (Auch, wenn´s manchmal wirklich schwer  fällt.) Es war trotzdem ein schöner Tag und ich freue mich darauf, heute mal etwas früher ins Bett zu gehen und endlich, nach einer Woche Abstinenz, endlich mal wieder ein Buch zu lesen. Man kommt ja zu nix bei so einer Kieler Woche ...

Meine Kieler Woche 2010 - Tag 5

Allmählich neigt sich die Kieler Woche 2010 dem Ende zu und das ist auch gut so, denn ich merke, wie ich so langsam an meine Grenzen stoße. So sehr ich das alles genieße, bin ich doch froh, wenn bald alles wieder seinen "normalen" Gang geht.

Gestern habe ich es etwas ruhiger angehen lassen. Wie jeden Tag (außer vorgestern) lautete mein erster Programmpunkt: Kieler Woche Hoftheater im Hiroshimapark.

Postbote zu sein, ist herrlich, findet Fiete Jakob.
Allzeit frischen Wind um die Nase, kleine Gespräche an Gartenzäunen und im ganzen Ort bekannt. Herr Jakob ist seit vielen Jahren Postbote. Viele Menschen hat er glücklich gemacht und immer seinen Dienst gewissenhaft erledigt. Und dann das:


Ein Paket ohne Adresse, ohne Absender!
Kein wohin, kein woher!
Das ist gegen die Vorschrift! Was tun?
Soll er es einfach zurück ins Lager bringen?
Aber irgendetwas rappelt in dem Paket. Etwas Lebendiges? Dann müßten zumindest Luftlöcher hinein...
Schließlich öffnet er das Paket, ganz gegen seine Gewohnheit. Darin befindet sich eine Bauanleitung für ein sogenanntes "Karlchen", ein dazugehöriger Bausatz und eine Bedienungsanleitung.

Wenn Herr Jakob gewußt hätte, was das "Karlchen" für ein Kerlchen ist und wie sehr es sein geordnetes Leben bald durcheinander wirbeln wird, vielleicht hätte er diese Karlchen-Puppe nicht zusammengebaut!


Hat er aber!
(Quelle)


("Wenn Herr Jakob Frau Bea gewusst hätte, was das "Karlchen" der Marvin für ein Kerlchen ist und wie sehr es er sein ihr geordnetes Leben bald durcheinander wirbeln wird, vielleicht hätte er sie diese Karlchen-Puppe diesen Marvin nicht zusammengebaut bei sich einziehen lassen! Hat er sie aber!")





Natürlich musste ich mir das Stück "... und ab die Post!" des Figurentheater Wolkenschieber aus Griebel-Holzkaten ansehen. Schon wegen der Parallelen!  ;-)


(Ein Klick auf´s Foto zeigt es in Originalgröße.)


Ich habe schon viele Puppentheaterstücke gesehen. Manche haben mir gut gefallen, andere eher nicht. Aber das was da gestern geboten wurde, war der Hammer! Das beste Kindertheaterstück, das ich je gesehen habe. Ich habe noch nie erlebt, dass sich Erwachsene und Kinder gleichermaßen über die gleichen Dinge, Handlungen, Dialoge amüsiert haben. Das hinzubekommen, ist ein Balanceakt, den in all den Stücken, die ich bisher gesehen habe, noch niemand geschafft hat. Ich bin hin und weg! (Und ich bedaure es zum ersten Mal, dass ich keine Videokamera besitze.)


Nach dem Theater war ich noch ganz beseelt und hatte keine Lust auf das Getümmel in der Stadt. So setzte ich mich an den Kleinen Kiel, guckte auf´s Wasser 




und beschloss, meinem seit Jahren brach liegendem Hobby, dem Marionettenbau, wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Wozu so ein Karlchen doch gut ist ...


Und weil sich meine Füße auch wieder einigermaßen erholt hatten, fuhr ich anschließend zum Training. Das Vereinshaus, in dem wir trainieren, befindet sich auf dem Nordmarksportfeld. Das trifft sich sehr gut, weil nämlich genau da am späten Abend ein Event stattfand, das ich unbedingt sehen wollte:


Night Glow 
mit anschließendem Höhenfeuerwerk und Lasershow der 
4. Internationale Warsteiner Balloon Sail

Bevor es los ging, starteten die Ballone aber erstmal zu ihrer täglichen Fahrt über Kiel. Von unseren sehr exklusiven Plätzen, auf dem Balkon des Vereinshauses, hatten wir eine tolle Sicht auf das Geschehen:




Und weil wir uns quasi direkt hinter der Bühne befanden, war die musikalische Beschallung genau richtig, nicht zu leise, nicht zu laut. Genau richtig zum? Genau richtig zum: tanzen. Was sonst? Und mir haben nachher nicht mal die Füße weg getan (ich glaube, die haben es aufgegeben, ich hör´ ja doch nicht auf).


Und dann gings los.




Ich schäme mich fast, dieses Foto hier zu posten und wenn ihr mal sehen wollt, wie das gestern in  Wirklichkeit aussah, dann müsst ihr Euch das hier ansehen ---->  Klick!
Dazu Rock-Classics von Peter Hofmann anhören und ihr bekommt eine ungefähre Vorstellung von der Stimmung, die dort herrschte. Gänsehautfeeling!


Danach gabs ein schönes Feuerwerk und eine Lasershow, die für meinen Geschmack ein bisschen mickrig war. Trotzdem: ein schöner Abschluss für einen schönen Tag.

Freitag, 25. Juni 2010

Meine Kieler Woche 2010 - Tag 4

Das war der Plan:

14 bis 17 Uhr 30 - Öffentliches Linedancen im "Unser Norden"-Dorf

zwischendurch (um 16 Uhr) ins Hoftheater, um "Das Rotkäppchen", gespielt vom Theater auf der Zitadelle (Berlin), zu sehen

19 Uhr - Gospel-Gottesdienst mit dem Gospelchor-Gaarden in der Kirche am Alten Markt

21 Uhr 15 - Silbermond-Konzert auf der NDR-Bühne

Aber es kam anders:

Als ich um kurz nach zwei beim "Unser-Norden"-Dorf ankam, war ich bereits einmal komplett durchgeschwitzt. Und weil ich zu faul war, Ersatzschuhe mitzuschleppen, bin ich gleich in meinen Tanzschuhen losgezogen. 



Ein Fehler! Was hätte ich zwischendurch für ein Paar luftig leichte Sommersandalen gegeben!

Musste das ausgerechnet heute so heiß sein? (Angeblich waren es nur um die 23°C, aber das glaube ich nie und nimmer!) Ich war schon fast dankbar dafür, dass wir die meisten Tänze, die getanzt wurden, nicht in unserem Repertoire hatten. So konnten wir immer mal wieder aus dem Pavillion, in dem sich die Wärme staute, verschwinden und uns am Wasser von einer leichten Brise abkühlen lassen.

Zum Hoftheater bin ich nicht gegangen, weil der Hiroshimapark einfach zu weit vom Ostufer entfernt ist und so musste das Rotkäppchen (leider, leider, leider!) ohne mich zurechtkommen. Im Nachhinein und hätte ich das alles vorher gewusst, wäre ich mal lieber in der Stadt geblieben, denn Countrysängerin Finja war nicht der Hit und getanzt haben wir später in der Stadt noch bis uns die Füße fast abgefallen sind.
Hätte und wäre ...

Bevor wir die Uferseite wechselten, wurde ich zum Wildwasser-Rafting genötigt. Ich werde Wochen, ach was sag ich, ich werde Monate brauchen, um dieses Trauma zu verarbeiten. Schön´ Dank auch! Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde!

(Hier auf diesem Foto aus dem Archiv von Jens Vorlop kann man sehen, wie extrem gefährlich dieses Wildwassr-Rafting-Dingens ist!)

Weiter.

Am Bahnhof bekam ich zu den Klängen der AC/DC-Cover-Band Power Age dann endlich mein erstes (und für diesen Abend einziges) Bier. Ein Jever - so schön friesisch herb. Das hat so laut gezischt, dass ich schon Angst hatte, die Jungs von Power Age würden mich als Konzert-Störer entfernen lassen. Is aber nochmal gut gegangen. Trotzdem zogen wir es vor, weiter in Richtung Innenstadt zu ziehen.

Weil ich ja, wie oben schon mal erwähnt, zu faul war, mir Klamotten zum Wechseln mitzunehmen, stapfte ich also in stilechter Cowboy-Klamotte durch die Kieler City. "Hauptsache. ich treff´ hier keine Kollegen." das letzte N war noch nicht verklungen, kommt mir das halbe Sachgebiet xyz meiner Dienststelle entgegen. Helau! 
Natürlich wurde mir als erstes mal Trunkenheit unterstellt, dass ich nur ein einziges Bier getrunken hatte, glaubte mir natürlich kein Schwein niemand. Doch ist der Ruf erst ruiniert ...

Die nächste Station war die Bühne am Asmus-Bremer-Platz. Schon von weitem hörten wir 70er/80er-Jahre-Party-Mucke. Genau unsere Baustelle! Nach dem Motto: "Electric Slide geht immer!" schwangen wir dann auch gleich das Tanzbein. Unsere Showeinlage schien gut anzukommen bei Boerney & die TriTops, weil er, also Boerney, irgendwann anfing, hektisch mit den Armen zu wedeln und so versuchte, uns dazu zu bewegen, an bzw. auf die Bühne zu kommen. Dass wir auffielen war klar, aber SO viel Aufmerksamkeit wollten wir dann lieber doch nicht. Und irgendwie passten wir auch nicht so wirklich gut zusammen, Boerney, die TriTops 


und wir.

Also auf zur nächsten Bühne.

Dort erwartete uns die "Kieler-Woche-Nacht der Schlager und Oldies" mit Chris Andrews & The Hound Dogs und dem Rex Richter Quintett.


"Wer zum Henker ist Chris Andrews?" 


"Yesterday man, Pretty Belinda, Carol ok." 


"Ach, DER Chris Andrews?" 


"Jau." 


"Der lebt noch?" 


"Offensichtlich." 


"Oh."



Weiter im Text, wir sind schließlich nicht zum Spaß hier. 

Linedancen auf Kopfsteinpflaster ist nicht nur eine große Herausforderung (die wir natürlich hervorragend gemeistert haben!) sondern macht auch Füße-Aua. Und weil ich noch 3 Tage Kieler Woche vor mir habe, beschloss ich, lieber nach Hause zu gehen, bevor es nicht mehr geht.

Auf dem Weg zu meinem Pferd Fahrrad, über den Internationalen Markt zur Rathausstraße, kam ich zufällig an einem indischen Fressstand vorbei und beschloss, nun endlich doch mal Pakora zu probieren. Von einer Kollegin sowie Frau Schonzeit empfohlen, wollte ich zukünftig auch mitreden können. Lecker! Gemüse in Kichererbsenpannade frittiert mit Mango-Chutney und einer weißen Soße. Lecker! Nach dem Probieren der weißen Soße ist mir zwar fast die Zunge aus dem Mund gefallen (schahaaaaarf!), aber alles was um und neben der weißen Soße auf dem Teller war, war außerordentlich lecker.


(Sieht unspektakulär aus, schmeckt aber total lecker!)

Satt, zufrieden und Aua-Füße. Nix wie nach Hause. Blöd nur, dass ich mein Pferd Fahrrad ausnahmsweise mal nicht am Rathaus geparkt hatte und mich auch erstmal nicht daran erinnern konnte, wo es denn nun sein könnte. Na gut, dann stehen wir halt mal ein halbes Stündchen doof in der Gegend rum und überlegen, ob wir nun a) mit dem Taxi nach Hause fahren oder b) so lange überlegen wollen, bis es uns wieder einfällt. Der entscheidende Hinweis kam aus dem Lautsprecher der Irish-Pub-Bar. Ein Lied, auf das wir auch gerne mal linedancen. Da war doch was ... richtig: unser Linedance-Event am Ostufer, dort wo alles begann. (Bei so viel Programm soll man nicht durcheinander kommen!) Mein Pferd Fahrrad stand am Sophienhof, gefühlte 187 Kilometer vom Rathaus entfernt. Und ich hatte doch so Aua-Füße ...

Donnerstag, 24. Juni 2010

Bein Pablick Juing

Gestern warn wir bein Pablick Juing. Das is wo ein großen Fernsehn is und alle die kein Fernsehn zuhause ham komm da hin und gucken. Gestern kam leider nur Fußball aber besser als eine lange weile.

So sieht ein Pablick Juing aus. Guck:



Als den Film losging, konnte ich ganix sehn weil da so ein lahmen Mann vorstand


aber dann hat den Bea mich hochnommen und dann konnte ich gut sehn.


Alle haben die ganze Zeit den Herr Schlaahnd rufen, aber der kam nich. Und dann hat einer sagt den Schland muss auf jeden Fall weiter nach vorne komm. Da haben sie den das auf den Fernsehn macht damit den Schland den auch lesen kann.


Und dann hab ich merkt, dass jetz ein neue Modefabe is. Alle ham den neue Modefabe anhabt. An besten fällt mir aber den Rot.


Den Marvin wollte auch so ein lustigen Hut ham oder so ein schicke Orn



aber sie hat sagt 5 Euro für ein Orn is viel zu teuer und ein Blumengirlande reicht.


Schick?

Und auf eima war den Fußball zuende weil einer wonnen hat. Aber wer wonnen hat weiß ich auch nich. Und dann musste ich wieder in irn Tasche weil sie sagt hat auf der Straße sind nur Idioten und da isses zu fährlich für den Marvin. Mir egal. Ich hab einfach schlaft.

Meine Kieler Woche 2010 - Tag 3

"Pepinos Reise in die kleine Welt"
Marionettentheater Thomas Zürn, Hamburg

EINE REISE IN DIE KLEINE WELT  
Eigentlich wollte sich Pepino nur auf eine Klassenarbeit vorbereiten. Thema: Insekten. Als er über seinem Schulbuch einschläft beginnt für ihn eine REISE IN DIE KLEINE WELT......
Der kleine Pepino nimmt Euch mit auf die Reise in eine faszinierende Welt. Unerschrocken marschiert er durch das Reich der Insekten. Im Laufe der spannenden Geschichte erfahrt Ihr nicht nur ob es Pepino gelingt den kleinen Marienkäfer aus den Netz der gefährlichen Spinne zu befreien, sondern auch allerlei Wissenswertes über die zahlreichen Bewohner der kleinen Welt.
PEPINOS REISE IN DIE KLEINE WELT ist eine Abenteuergeschichte für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter, ein virtuos gespieltes Marionettentheater und eine Tierschau der ganz besonderen Art.

Soweit zum Inhalt des Stückes, das ich heute im Kieler Woche Hoftheater gesehen habe. Ich fand es ziemlich langweilig und einige der Kinder wohl auch, denn sie hielt es nicht lange auf ihren Plätzen und sie wuselten während der Aufführung herum und waren recht unruhig. Eine langweilige Geschichte langweilig erzählt.

Der Puppenspieler war leider nicht in der Lage, auf die Zwischenrufe der Kinder einzugehen, kam schnell aus dem Konzept und wartete dann einfach ab, bis es wieder ruhig wurde. Er spielte zwar für, aber nicht mit den Kindern, was ich sehr schade fand. Ich hatte das Gefühl, dass die Bühne eine Barriere zwischen den Kindern und  ihm bildete. So sollte Kindertheater nicht sein. Schade.

Die technische Umsetzung fand ich sehr gut, professionelle Figurenführung und wunderschöne, teils extrem filigran und ganz offensichtlich sehr liebevoll gearbeitete Marionetten. Wegen ihnen, den Marionetten, blieb ich bis zum Schluss.


 (Ein Klick auf´s Foto lohnt sich!)

Nach einem ausgiebigen Bummel durch die Holstenstraße gings dann zur NDR-Bühne am Ostseekai. Hier war ich mit Frau zimtapfel und Herrn Schonzeit verabredet, um Deutschland gewinnen zu sehen. (Hat geklappt!)


Einer durfte dabei natürlich nicht fehlen:


Ich war ganz froh, dass Frau zimtapfel ihn mir zwischendurch mal abgenommen hat:


Zum Dank hat er sich dann natürlich prompt wieder daneben benommen und ihr das halbe Bier weggesoffen. (Tut mir leid Frau zimtapfel, Sie haben eins gut bei mir!)

Und während unsere Mannen auf dem Rasen kämpften, bot sich über uns ein Bild der Ruhe und Gelassenheit:

(Ein Klick auf´s Foto zeigt es in Originalgröße.)

Im Anschluss an das (natürlich gewonnene) Fußballspiel sind wir zum Open-Air-Kino im Schlossgarten gegangen, wo Frau Schonzeit uns bereits erwartete. Dort wollten wir uns "Slumdog Millionaire" angucken (ich kenne den Film bereits und kann nur sagen: unbedingt sehenswert!). 


Nachdem wir es uns auf dem Rasen gemütlich gemacht hatten, fand mein Rheuma, dass es an der Zeit ist, sich mal wieder bemerkbar zu machen und da ich alle Drogen zuhause gelassen hatte, entschied ich mich dafür, lieber nach Hause zu fahren und meinen morschen Knochen ein bisschen Ruhe zu gönnen. Schließlich möchte ich morgen im "Unser Norden"-Dorf linedancen ...

Mittwoch, 23. Juni 2010

Meine Kieler Woche 2010 - Tag 2

Wie (hoffentlich) auch in den kommenden 5 Tagen begann mein Kieler-Woche-Besuch heute beim Kieler Woche Hoftheater. Zu sehen gab es "Der Glücksbengel" (frei nach "Hans im Glück" der Brüder Grimm), gespielt vom Theater Blaues Haus Krefeld


Das Stück war toll umgesetzt und wieder einmal zeigte sich, dass zu einer gelungenen Unterhaltung kein  aufwändiges Bühnenbild notwendig ist. Die Kernaussage des Märchens, "Frei zu sein ist mehr als Gut und Geld", ist selbst bei den kleinen Zuschauern angekommen. Hoffentlich erinnern die sich in 15, 20 Jahren auch noch daran ...

Abends dann zum Konzert von Büro am Strand auf der NDR-Bühne am Ostseekai.


Auch wenn Hip Hop nicht so meins ist, kann ich mir BAS doch ab und an mal gut anhören.  (Bei Feronia gibts einen kurzen Live-Mitschnitt ----> Klick hier)

Mein Lieblingsstück:



Auf dem Weg nach Hause traf ich den Herrn Schonzeit beim Irish-Pub-Killkenny-Guinness-Dingens-Stand und blieb noch ein gutes Stündchen (oder waren es zwei?) bei handmade music und netter Unterhaltung.
 


Um kurz vor Mitternacht musste ich dann allerdings die Segel streichen. Egal. Morgen, also heute, ist schließlich auch noch ein Tag.

Dienstag, 22. Juni 2010

Meine Kieler Woche 2010 - Tag 1

(Ein Klick auf die Fotos zeigt sie in Originalgröße.)

Meine erste Kieler Woche

So ganz stimmt das nicht, ich habe ja schon im letzten Jahr in Kiel gewohnt, aber was Kieler Woche bedeutet bzw. bedeuten kann, habe ich damals noch nicht geahnt (hier  und hier meine beiden Blogeinträge vom letzten Jahr). In diesem Jahr soll alles ganz anders sein. Ich habe mich gut vorbereitet, habe 10 Tage Urlaub genommen, weiß, was ich sehen und hören will und was nicht, und hoffe nun,  dass das Wetter so bleibt wie es ist.

Erste Station: Kieler Woche Hoftheater im Hiroshimapark



"Wer hat den Atlantik geklaut?"

so der Name der "swingenden Kriminalkomödie für Zuschauer ab 4 Jahren" des Figurentheater Marmelock aus Hannover.
Wer den Atlantik geklaut hat? Ich verrate es: geklaut hat ihn der Vorsitzende des Clubs der dicken Männer, Herr Dr. Schmerling, zusammen mit seinem Handlanger Wampowski. Und zurückgebracht hat ihn die kleine  schlaue Henriette Froshpott. So, jetzt ist es raus!
Es war nicht nur für die Kinder ein Vergnügen. Für den Eintrag ins Gästebuch fiel mir nur ein Wort ein: "Großartig!"


Und weil ich anschließend noch eine Stunde Zeit bis zu meiner Verabredung hatte, habe ich schon mal ein paar interessante Locations ausfindig gemacht ...


einen
Havanna-Club-Stand
und


das
Bowle-Paradies.

Dann gings an die Hörn


und es war ziemlich schlau von uns, schon knapp anderthalb Stunden zu früh dort zu sein, denn so hatten wir nicht nur supergute Plätze ganz ganz weit vorne sondern durften uns auch am Soundcheck erfreuen:


Und dann war es endlich soweit. Der Höhepunkt des Tages: knapp 2 Stunden mit meinen Lieblings-Klugscheißern


den   Wise Guys

Dass es toll toll toll toll toll war, brauche ich nicht extra erwähnen, das versteht sich wohl von selbst.





So ein schöner erster Kieler-Woche-2010-Tag!