Donnerstag, 30. Juli 2009

Freundschaft

„Das ist also keine wahre Freundschaft, dass, wenn der eine die Wahrheit nicht hören will, der andere zum Lügen bereit ist.“

(Marcus Tullius Cicero)

Samstag, 25. Juli 2009

Das Wort zum Sonntag

Christliche Regeln ...

Vorbemerkung:

Laura Schlessinger ist eine US-Radio-Moderatorin, die Leuten, die in ihrer Show anrufen, Ratschläge erteilt. Kürzlich sagte sie, als achtsame Christin, dass Homosexualität unter keinen Umständen befürwortet werden kann, da diese nach Leviticus 18:22 ein Greuel wäre.

Der folgende Text ist ein offener Brief eines US-Bürgers an Dr. Laura, der im Internet verbreitet wurde.

Liebe Dr. Laura,

vielen Dank, dass Sie sich so aufopfernd bemühen, den Menschen die Gesetze Gottes näher zu bringen. Ich habe einiges durch Ihre Sendung gelernt und versuche das Wissen mit so vielen anderen wie nur möglich zu teilen. Wenn etwa jemand versucht seinen homosexuellen Lebenswandel zu verteidigen, erinnere ich ihn einfach an das Buch Mose 3, Leviticus 18:22, wo klargestellt wird, dass es sich dabei um ein Greuel handelt.

Ende der Debatte.

Ich benötige allerdings ein paar Ratschläge von Ihnen im Hinblick auf einige der speziellen Gesetze und wie sie zu befolgen sind,

a) Wenn ich am Altar einen Stier als Brandopfer darbiete, weiß ich, dass dies für den Herrn einen lieblichen Geruch erzeugt (Lev. 1:9). Das Problem sind meine Nachbarn. Sie behaupten, der Geruch sei nicht lieblich für sie. Soll ich sie niederstrecken?

b) Ich würde gerne meine Tochter in die Sklaverei verkaufen, wie es in Exodus 21:7 erlaubt wird. Was wäre Ihrer Meinung nach heutzutage ein angemessener Preis für sie?

c) Ich weiß, dass ich mit keiner Frau in Kontakt treten darf, wenn sie sich im Zustand ihrer menstrualen Unreinheit befindet (Lev. 15:19-24). Das Problem ist, wie kann ich das wissen? Ich hab versucht zu fragen, aber die meisten Frauen reagieren darauf pikiert.

d) Lev. 25:44 stellt fest, dass ich Sklaven besitzen darf, sowohl männliche als auch weibliche, wenn ich sie von benachbarten Nationen erwerbe. Einer meiner Freunde meint, dass würde auf Mexikaner zutreffen, aber nicht auf Kanadier. Können Sie das klären? Warum darf ich keine Kanadier besitzen?

e) Ich habe einen Nachbarn, der stets am Samstag arbeitet. Exodus 35:2 stellt deutlich fest, dass er getötet werden muss. Allerdings: bin ich moralisch verpflichtet ihn eigenhändig zu töten?

f) Ein Freund von mir meint, obwohl das Essen von Schalentieren, wie Muscheln oder Hummer, ein Greuel darstellt (Lev. 11:10), sei es ein geringeres Greuel als Homosexualität. Ich stimme dem nicht zu. Könnten Sie das klarstellen?

g) In Lev. 21:20 wird dargelegt, dass ich mich dem Altar Gottes nicht nähern darf, wenn meine Augen von einer Krankheit befallen sind. Ich muss zugeben, dass ich Lesebrillen trage. Muss meine Sehkraft perfekt sein oder gibt’s hier ein wenig Spielraum?

h) Die meisten meiner männlichen Freunde lassen sich ihre Haupt- und Barthaare schneiden, inklusive der Haare ihrer Schläfen, obwohl das eindeutig durch Lev. 19:27 verboten wird. Wie sollen sie sterben?

i) Ich weiß aus Lev. 11:16-8, dass das Berühren der Haut eines toten Schweins mich unrein macht. Darf ich aber dennoch Fußball spielen, wenn ich dabei Handschuhe anziehe?

j) Mein Onkel hat einen Bauernhof. Er verstößt gegen Lev. 19:19 weil er zwei verschiedene Saaten auf ein und demselben Feld anpflanzt. Darüber hinaus trägt seine Frau Kleider, die aus zwei verschiedenen Stoffen gemacht sind (Baumwolle/Polyester). Er flucht und lästert außerdem recht oft. Ist es wirklich notwendig, dass wir den ganzen Aufwand betreiben, das komplette Dorf zusammenzuholen, um sie zu steinigen (Lev. 24:10-16)? Genügt es nicht, wenn wir sie in einer kleinen, familiären Zeremonie verbrennen, wie man es ja auch mit Leuten macht, die mit ihren Schwiegermüttern schlafen? (Lev. 20:14)

Ich weiß, dass Sie sich mit diesen Dingen ausführlich beschäftigt haben, daher bin ich auch zuversichtlich, dass Sie uns behilflich sein können. Und vielen Dank nochmals dafür, dass Sie uns daran erinnern, dass Gottes Wort ewig und unabänderlich ist.

Ihr ergebener Jünger und bewundernder Fan

Dienstag, 21. Juli 2009

Warten - Teil 2

Nachdem ich mich hier ausführlich beschwert habe, nun dieser Nachtrag:
Heute war der Tag der zweiten Chance. Als ich in die Praxis an den Empfangstresen (heißt das so?) kam, meinen Namen nannte und sagte, ich hätte um 16 Uhr einen Termin, meinte die freundliche Arzthelferin (heißen die heute noch so?): "Ach ja, Frau W., ich erinnere mich. Sie waren doch schon einmal hier und da haben wir hier wohl ein bisschen was vermasselt. Na, mal sehen, ob wir das heute wieder gut machen können." und lächelte mich an. "Da bin ich ja mal gespannt", dachte ich mir und nahm im Flur Platz (Wartezimmer ist Horror für mich).

Um exakt 16 Uhr 10 wurde ich aufgerufen.

Manchmal lohnt es sich eben doch, eine zweite Chance zu vergeben. Und nachtragend bin ich in diesem Falle auch nicht. :-)

Sonntag, 19. Juli 2009

gelesen: Mein glamouröses Doppelleben

Holly McQueen
Roman




Auf Stilettos ins Fettnäpfchen

Isabel hat den langweiligsten Job der Welt: Für ein Lokalblatt misst sie die Länge von Artikeln in Tageszeitungen aus. Mit einem Holzlineal.

Aber Isabel hat auch einen Plan: Sie will Karriere machen. Als Bestsellerautorin. Inklusive Partys, Talkshows, Designerklamotten und jeder Menge Verehrer. Die richtige Handtasche hat Isabel schon. Außerdem sind bereits drei Sätze geschrieben. Das Buch dürfte also kein Problem sein. Das erklärt sie auch dem Literaturagenten Joe, den sie ganz schön sexy findet.

Doch dann taucht Joe bei einer Party in Begleitung von Isabels Intimfeindin Gina auf. Die ist bei ihm längst unter Vertrag - als Bestsellerautorin!


Meine Bewertung*: 6


Ich fand´s grottenschlecht! Wie gewollt und nicht gekonnt. Da hat jemand versucht, einen witzigen Schreibstil an den Tag zu legen und hat kläglich versagt. Bis Seite 103 habe ich durchgehalten, die restlichen 343 Seiten habe ich mir erspart ... reine Zeitverschwendung.

*nach Schulnotensystem

Freitag, 17. Juli 2009

Die magische 6

Endlich habe ich sie erreicht: die magische 6. Die Zahl, auf die ich so lange hingearbeitet habe. Nun ist sie da und ich freu mich kaputt.



Vor ein paar Jahren noch war es für mich undenkbar, jemals eine 7 oder gar eine 8 als erste Zahl auf der Waage sehen zu müssen. Dann kam Cortison. Und dann kam Stress. Und nach Cortison und Stress konnte ich nicht mehr aufhören mit essen. Und je mehr ich an Gewicht zulegte, desto weniger Lust hatte ich, mich zu bewegen. Und je weniger ich mich bewegte, desto mehr nahm ich zu. Nun ja, dieser Teufelskreis dürfte allgemein bekannt sein.

Und gestern Morgen zeigt sie mir 69,0 Kilo. Ich liebe meine Waage! Und mein Fahrrad. Und WW. Und das Leben. Und überhaupt alles.


Dienstag, 14. Juli 2009

Alles hat ein Ende

... und besonders tragisch ist es, wenn es sich dabei um den Sommerurlaub handelt *soifz*

Zwei Wochen. Weg wie nix. Seit gestern gehe ich wieder zum Dienst und ich habe das Gefühl, als wenn es diese zweiwöchige Unterbrechung nicht gegeben hätte.

Obwohl ich doch auch Einiges gemacht und erlebt habe:

der Einzug der Katzenbabys - nach langer Zeit mal wieder ein Wochenende mit meiner Schwester verbracht - ein Buch gelesen - einige seit Monaten vor mir her geschobene Arztbesuche erledigt - eine Kamera gekauft und meine Lust an Schnappschüssen entdeckt - meinen Balkon bewohnbar gemacht - jede Menge Texte geschrieben - meiner Balkonbekanntschaft mit meinen legendären Kochkünsten zu einem kleinen Glücklichkeitsanfall verholfen - einen Ausflug mit Hafenrundfahrt genossen - einen tollen Abend mit Dichtkunst und Wein verlebt - 2 Paar Schuhe gekauft - 1 Kilo abgenommen.

Und trotzdem (oder deshalb?) sehne ich schon jetzt den nächsten Urlaub herbei.


Montag, 13. Juli 2009

Die Freiheit

Vor ein paar Tagen ging ich in den Zoo,

die Sonne schien, mir war ums Herz so froh.

Vor einem Käfig sah ich Leute stehn,

da ging ich hin, um mir das näher anzusehn.


"Nicht füttern" stand auf einem großen Schild,

und "Bitte nicht reizen, da sehr wild!".

Erwachsene und Kinder schauten dumm

und nur ein Wärter schaute grimmig und sehr stumm.


Ich fragte ihn: "Wie heißt denn dieses Tier?"

"Das ist die Freiheit", sagte er zu mir,

"die gibt es jetzt so selten auf der Welt,

drum wird sie hier für wenig Geld zur Schau gestellt."


Ich schaute und ich sagte: "Lieber Herr,

ich seh ja nichts, der Käfig ist doch leer!"

"Das ist ja grade", sagte er , "der Gag,

man sperrt sie ein und augenblicklich ist sie weg!"


Die Freiheit ist ein wundersames Tier

und manche Menschen haben Angst vor ihr.

Doch hinter Gitterstäben geht sie ein,

denn nur in Freiheit kann die Freiheit

Freiheit sein .


Georg Danzer (07.10.1946 - 21.06.2007)


Sonntag, 12. Juli 2009

Copy and paste

oder:

Wieviel Diebstahl ist erlaubt?

Ich lese viel. Und ich schreibe viel. Und ich kann und will nicht ausschließen, dass der eine oder andere meiner geistigen Ergüsse stilmäßig sehr nahe an dem ist, was jemand anders an anderer Stelle von sich gegeben hat. Das halte ich auch für ganz normal. Irgendetwas von dem was wir täglich hören, sehen, lesen bleibt immer hängen. Eine lustige Wortkonstruktion, ein (be-)merkenswertes Foto, eine nachdenkenswerte These. Es gibt wohl nichts, was es noch nicht gab. Und ist es nicht auch genau das, was unsere eigene Kreativität herausfordert? Aber nicht jeder der schreibt ist kreativ. Das muss er auch gar nicht. Es geht nämlich auch ohne.

Ich frage mich, wie glaubwürdig und ernst zu nehmen bin ich, als Schreiberling und/oder als Mensch, wenn ich mich den geistigen Produkten anderer bediene und sie als meine eigenen ausgebe? Und ich frage mich, ob dieses Vorgehen geeignet ist, mein Selbstwertgefühl zu steigern? Und wenn ja: wie lange wird es dauern, bis ich mir meiner Oberflächlichkeit bewusst werde?

Ich finde, wenn es denn wirklich etwas "Entliehenes" sein muss, ist es eine Frage der Ehre, die entsprechende Quellenangabe hinzuzufügen.

Samstag, 11. Juli 2009

Poetry Slam in der Schaubude Kiel

Am Donnerstag war ich mit S. beim Poetry Slam in der Schaubude.




Es brauchte einige Überredungskunst und das Versprechen: "Wenn es blöd ist, gehen wir woanders hin", bis S. zustimmte, mich zu begleiten.

Poetry Slam kannte ich bisher nur aus dem Fernsehen und war jetzt also zum ersten Mal live dabei. Es war großartig! Ich habe viel gelacht, ein bisschen geweint und hatte einen unvergesslichen Abend. Und S. fand es wohl auch nicht so schlecht.

Und ab sofort habe ich jeden 2. Donnerstag im Monat keine Zeit. Da bin ich nämlich beim Poetry Slam.

(Ab September jeden 2. Donnerstag um 21 Uhr im Studio-Kino in Kiel, Eintritt: 3 Euro)

Freitag, 10. Juli 2009

gelesen: Ohne ein Wort

Linwood Barclay
Psychothriller






"Ich wollte, ihr wärt tot!"

Das wünscht die 14-jährige Cynthia ihren Eltern.

Als sie am nächsten Tag aufwacht, sind ihr Vater und ihre Mutter verschwunden. Auch ihr Bruder ist weg. Spurlos. Ohne ein Wort. Kein Hinweis, keine Nachricht bleiben für Cynthia zurück. Erst 25 Jahre später, als sie selbst eine Familie hat, tauchen geheimnisvolle Zeichen aus ihrer Vergangenheit auf.

Mysteriös, gefährlich, tödlich - etwas Böses kehrt zurück.

Meine Bewertung*: 3-


Ich fand es nicht so spannend, dass ich es hätte nicht mehr aus der Hand legen wollen, und ich würde es wohl auch kein zweites Mal lesen, aber es war ganz ok. Schnell und einfach lesbar. Wer allerdings "Psychothrill" erwartet, wird enttäuscht sein.

*nach Schulnotensystem

Mittwoch, 8. Juli 2009

Warten

Überall und immer muss man warten, ...
... auf den Bus, am Telefon, auf die Gehaltserhöhung, an der roten Ampel, an der grünen Ampel (wenn der Vordermensch es wieder mal nicht gecheckt hat), beim Frisör, auf das Pizza-Taxi, am Geldautomaten, an der Supermarktkasse, ...

... einfach IMMER und ÜBERALL.
Ich hasse Warten.

Gestern in der Arztpraxis:

Ich hatte schon vor zwei Wochen telefonisch einen Termin vereinbart: Dienstag, 07.07.2009, 12:05 Uhr. Ich finde, das sind doch sehr präzise Angaben. Da weiß man doch, was man hat: einen festen Termin.

Als ich in die Praxis komme, ist das Wartezimmer proppevoll. Hm ... ob die ALLE einen festen Termin haben? Da es sich um eine große Praxisgemeinschaft handelt und ich nicht weiß, wie viele Ärzte dort praktizieren, machen mich die vielen Leute im Wartezimmer nicht wirklich nervös. Noch nicht.

Ich bin ein kleines bisschen klaustrophobisch veranlagt und entschließe mich, im Flur stehend zu warten. Es ist 11 Uhr 55 und somit bin ich defintiv zu früh, kann mich also nicht beschweren, dass ich es nun doch tun muss: warten. Kein Problem, die 10 Minuten kriege ich locker mit Leutegucken rum.

In aller Ruhe betrachte ich jeden einzelnen der Mitwartenden im Wartezimmer, das durch Glastrennwände vom Flur abgeteilt ist. Es herrschen unmenschliche Temperaturen und alle Fenster sind geschlossen. Menschen im Treibhaus. Interessant.

Als ich auf die Uhr sehe, ist es 12 Uhr 10. Ups, das ging ja flott! Weil ich aber nicht päpstlicher als der Papst himself sein möchte, gestehe ich dem Doc die berühmte akademische Viertelstunde zu. Kann ja auch immer mal was dazwischen kommen, ein Notfall, ein außerplanmäßig längeres Gespräch, sowas halt. Aber da kann ich auch mal großzügig sein. Kein Problem. Take it easy.

12 Uhr 30.

12 Uhr 45.

13 Uhr.

13 Uhr 05. So, nun wäre mein FESTER Termin also vor genau einer Stunde gewesen. ICH war pünktlich. Ich überlege kurz, dass ja etwas wirklich wirklich wirklich Wichtiges dazwischengekommen sein könnte und beschließe: ja, das könnte es, aber dann hätte man die Patienten mit FESTEM Termin ja zwischenzeitlich darüber in Kennstnis setzen können. Finde ich. Und ich glaube, dass man dann auch auf Verständnis gestoßen wäre. Also bei mir ganz sicher. Aber so?

Ok, ich will hier nicht vorverurteilen und gehe zum Empfangstresen:

"Entschuldigung? Ich hatte vor etwas mehr als einer Stunde einen Termin. Können Sie mir bitte sagen, wie lange es noch dauert?"

Wildes Rumgeklicke am PC.

"Das kann ich Ihnen nicht sagen, Sie sehen ja, was hier los ist."

Öhm ... wasn? Ein Wartezimmer voller Leute. Sonst macht es den Eindruck als wäre alles ok, eine ganz normale Arztpraxis halt. Keine hektisch rumrennenden Ärzte, Sprechstundenhilfen oder ähnliches.

"Können Sie mir dann bitte einen neuen Termin geben? Ich möchte nun nicht länger warten ("ich hab nämlich ab und zu auch noch was anderes vor" habe ich mir verkniffen)."

"Also wollen Sie wieder gehen?" Leicht verständnisloser Blick.

"Ja."

Wieder ein wildes Rumgeklicke am PC. Und ein neuer Termin. Ein FESTER Termin. Ich bin gespannt.


PS: Ich frage mich, was passiert wäre, wenn ICH eine ganze Stunde zu spät zu diesem Termin gekommen wäre ...

Montag, 6. Juli 2009

Die Weiber-WG ... Teil 2

Meine neuen Mitbewohnerinnen

Hanna, *26.03.2009 in V. bei D. am R.

die Schüchterne mit einem ausgeprägten Faible zur Gartenarbeit (Lieblingsbeschäftigung zurzeit: Blumenkästen leerbuddeln)

und

Rieke, *26.03.2009 in V. bei D. am R.

die dreibeinige Ballerina mit dem Winkeflügel (den sie auf allen Fotos geschickt verbirgt, indem sie der Fotografin einfach immer nur den Hintern zuwendet und dabei einen arroganten Blick über die Schulter wirft).


Sonntag, 5. Juli 2009

Sonntagsausflug

... mit Hafenrundfahrt und Erdbeerkuchen

Um kurz nach 11 war ich bei S., um ihr ihren Süßen*, den sie mir freundlicherweise gestern zum Einkaufen geliehen hatte, zurück zu bringen. Nach einer kleinen Modenschau ("Guck mal, neues Shirt, probier mal an! Guck mal, neue Schuhe und noch ein Paar und noch eins. Guck mal, neuer Minirock ... wie bitte, pinkfarbene Volantminiröcke findest Du doof?!?") und unter Darbietung aller meiner Überredungskünste, sind wir dann mittags zu unserem neuen Lieblingsgriechen in die Holtenauer Straße gefahren.

S. wollte gern draußen sitzen, aber nachdem ich lange genug rumgenörgelt hatte ("Mir ist kalt." "Soll ich Dir eine Jacke aus dem Auto holen?" "Dann sind meine Beine aber immer noch kalt."), haben wir dann einstimmig beschlossen, doch drinnen zu essen.
Nach Gyros, Bifteki, Leber und Suflaki wollte ich unbedingt noch Kaffee und Kuchen. S. meinte, wenn ich ganz besonders lieb wäre, würde sie mir zeigen, wo man richtig schön draußen sitzen, Kaffee trinken und aufs Wasser gucken kann. "Und wenn ich nicht ganz besonders lieb bin?" "Dann auch." (Ich finde, wir passen primstens zusammen!)

S. fuhr uns nach Holtenau und wollte eigentlich mit mir ins Gasthaus Fördeblick, aber als ich das Schild "Hafenrundfahrten" entdeckte und das Schiff auch gerade angelegt hatte, nervte ich sie so lange, bis sie endlich zustimmte und wir an Bord gingen. (Kaffee und Kuchen konnte ich mir anschließend ja immer noch erquengeln.)



Zwei Stunden an einem Sonntagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein zwischen Menschen, die nicht mehr so arg viele Hafenrundfahrten machen werden würden die schon etwas älter waren, eine auf Endlosschleife gestellte CD von den Flippers und Hannes, dem Kapitän vons Ganze, der die Hafenrundfahrtsgäste mit seinem Charme und Wortwitz nahezu in Ekstase versetzte ... und wir mittendrin. Hach, das Leben ist schön!

Mit Müh´ und Not konnte ich S. überzeugen, dass ich jetzt aber wirklich noch UNBEDINGT ein Stück Erdbeerkuchen brauche. "Ok, aber den Kaffee gibts dann bei mir!" (Na gut, aber dafür kaufe ich mir dann auch gleich ZWEI Stücke Erdbeerkuchen. So!)




*Seat Arosa

Samstag, 4. Juli 2009

Urlaub auf Balkonien

Meinen diesjährigen Sommerurlaub verbringe ich auf Balkonien. Allerdings erst ab nachmittags. Vormittags könnte ich mich bei den derzeit herrschenden Temperaturen genauso gut in den Backofen setzen. Nein, die Vormittage verbringe ich vor dem Ventilator, der braucht ja auch seine Daseinsberechtigung, aber am Nachmittag gehts dann raus an die frische Luft.

Bis vor einer Woche maß mein kleines, privates Urlaubsparadies 4,875 m² pro Einwohner. Das änderte sich letzte Woche Freitag, mit dem Einzug meiner zwei Mitbewohnerinnen, schlagartig. Jetzt muss sich jede von uns mit einem Mini-Fleckchen Erde von 1,625 m² arrangieren. Das ist gar nicht so einfach, aber wir sind ja flexibel und dachten uns:

"Wenn schon nicht groß, dann wenigstens schön."

Also machten wir uns an die Arbeit. Zuerst musste was mit den Blumenkästen passieren.

Vorher:

(Katze 1 schämte sich ein bisschen wegen der unzumutbaren Umstände, die in den Blumenkästen herrschten, und wollte deshalb lieber unerkannt bleiben.)

Nachher:




(Hier bei der Endabnahme durch Katze 2)

Aber damit nicht genug. Damit es alle auch so richtig schön gemütlich haben, hat die Dosenöffnerin keine Kosten und Mühen gescheut und große Anschaffungen getätigt.

Vorher:


Zweckmäßig und ... ok, nur zweckmäßig.


Zwischenstand:


Nachher:



Zweckmäßig und ... gemütlich!


(Endabnahme durch Katze 1. Noch lässt sie allerdings nicht durchblicken, wie das Urteil ausfallen wird.)

Und eben habe ich die Wettervorhersage im Radio gehört. Demnach brauche ich mir über Sonnenschirme, Elektrogrills, Blumenampeln und einen neuen Bodenbelag wohl erstmal keine Gedanken machen. Wir werden die nächsten Tage wohl mehr inhouse verbringen.

Freitag, 3. Juli 2009

Kochen bei 68° C

Für heute Abend habe ich S. zum Essen eingeladen. Und noch groß auf die Tonne gehauen, dass ich ein super Rezept gefunden habe und dass ich das, wie es so meine Art ist, "á la Bea" abwandeln werde und dass das superklasse schmecken wird und alles. Und jetzt sind es gefühlte 68° C im Schatten und bei dem Gedanken, kochen zu müssen zu kochen, wird mir ganz anders. Super.

S. hat mir inzwischen zwar gesagt, ich solle das heute bloß sein lassen mit dem Einkaufen und dem Kochen und dem ganzen Stress, viel zu warm dafür, ich solle mich schonen und so, aber wenn ich mir einmal was in den Kopf gesetzt habe ...

Mal sehen wie sich der Tag entwickelt und ob es am Ende nicht doch ein schnelles Fertiggericht, "á la Tiefkühltruhe", gibt. Das würde mir allerdings ganz schön gegen den Strich gehen.

Donnerstag, 2. Juli 2009

Neues Spielzeug


Das ist es also. Mein neues Spielzeug. S. sagte mir, dass beim Bloggen eine DigiCam ein absolutes Muss ist. Hm. Ich war bisher anderer Meinung, aber ich bin ja lernfähig. Erwähnte ich schon, dass Fotografieren nicht gerade mein Lieblingshobby ist? Nun ja, jetzt ist es da, mein neues Spielzeug, nun wollen wir mal sehen, inwieweit es mir ans Herz wachsen wird. Ich halte Euch auf dem Laufenden. Vielleicht sogar per Foto*.

*vorausgesetzt, der Tag kommt, an dem ich die Bedienungsanleitung verstehe..