Dienstag, 23. Juni 2009

Meine Kieler Woche 2009 - Tag 2

Sonntag, 21. Juni 2009

Ich hatte beschlossen, der Kieler Woche noch eine zweite Chance zu geben. Um 14:45 Uhr wollte ich mir eine Figurentheater-Aufführung im Hiroshimapark ansehen und so machte ich mich bereits gegen halb zwei auf den Weg in die Stadt, um vorher noch ein wenig zu bummeln. (Sonntags haben die Geschäfte zu, da DARF man ungestraft bummeln!) Das gleiche Bild wie gestern. Nein, nicht ganz. Heute waren NOCH mehr Kinderwägen, Schreihälse, Hunde und abgenervte Eltern unterwegs. Ich frage mich ernsthaft, warum Eltern sich und ihren Kleinsten (oder Herrchen sich und ihren Hunden) das antun , wenn doch beide Seiten offensichtlich keinen Spaß dabei haben? Wie auch immer. Nachdem ich mich vom Rathausplatz bis zur Einkaufsmeile und von dort bis zum Alten Markt vorgearbeitet hatte, war mir eines sonnenklar:

Kieler Woche is nix für mich!

Um halb drei war ich im „Pavillon“ in dem die Puppenbühne aufgebaut war. (Ein tolles Bühnenbild!) Die Bierzeltbänke darin waren bereits größtenteils belegt und ich war schon wieder kurz davor, mich darüber aufzuregen, dass es sich hauptsächlich Erwachsene auf den Sitzgelegenheiten bequem gemacht hatten, während jede Menge Kinder in den hintersten Reihen stehen mussten. Hauptsache Muddi, Vaddi, Omma und Oppa. haben es bequem. Und als Student muss man ja von Natur aus keine Rücksicht auf andere nehmen. Was haben auch Kinder in einem Kindertheater verloren? Ich stellte mich brav in eine der hinteren Reihen und freute mich auf das Stück. Bevor es so richtig losging, gab es eine kurze Einführung von Marc Schnittger himself, so dass auch die Kleinsten verstehen konnten, worum es geht. Das ist keineswegs selbstverständlich und hat mich positiv überrascht.


Der Anfang des Stückes war wirklich schön: ein tolles, mit viel Liebe zum Detail gestaltetes Bühnenbild, gut geführte und charakterisierte Puppen, witzige Dialoge.

Leider musste ich bereits nach einer halben Stunde gehen, weil sich Muskelkrämpfe in den Beinen ankündigten und ich nicht riskieren wollte, später keinen Schritt mehr alleine gehen zu können. Schweren Herzens und mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch („Scheiß Rheuma verfluchtes!“), habe ich mich auf den Weg nach Hause gemacht.

Resümee:
Ein Event, das etwas abgelegen vom „Kieler-Woche-Trubel“ stattfindet, würde ich jederzeit wieder besuchen. Der Rest ist mir definitiv too much.

4 Kommentare:

  1. Oje, für mich sind diese aggressive Massenansammlungen auch nichts. Und schade, daß Du eher nach Hause musstest. :-/

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  2. Ich habs auch lieber gemütlich im Biergarten oder Café. Die Zeiten, in denen ich mich gerne ins Gewühl geschmissen habe sind wohl endgültig vorbei. *soifz*
    Und dass ich eher nach Hause gehen musste war wirklich schade. Und daran gewöhnt man sich auch nie, fürchte ich. Aber es gibt einen "Notfall-Plan": zuhause liegt immer ein gutes Buch. Das entschädigt manchmal ein bisschen. ;o)

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  3. Warum Eltern sich und ihren Kindern das antun? Das kann ich dir sagen. Weil sie sich, wenn sie es nicht tun - sprich ihr Leben ein bisschen so gestalten, wie es dem Kind entgegenkommt - ständig dafür rechtfertigen müssen, warum sie jetzt so langweilig geworden sind. ;o)

    Also tun sie einfach so, als wäre das Leben mit dem Baby/Kleinkind ebenso entspannt, wie vorher und schleppen den kleinen Scheißer überall mit hin. *ächz*

    Ich (bin selbst Mutter) bin das letzte Mal fast ausgerastet, als ich meinen Junior irgendwo geparkt hatte, um ohne (!) Kind entspannt einen Kaffee zu trinken und im Café auf ein Grüppchen von Müttern mit ihren kleinen Kindern traf. Die Kinder durften natürlich überall rumrennen und Rabatz machen, weil die Mama ja auch mal in Ruhe einen Kaffee trinken wollte...

    Hm... klingt kinderfeindlich, irgendwie. Ist aber nicht so gemeint. Die Kinder können nichts dafür. Aber deren Eltern habe ich gefressen.

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  4. Krisenmanagerin,
    das klingt überhaupt nicht kinderfeindlich und ich denke, jede Mutter (ich bin auch eine) kann das ziemlich gut nachvollziehen. Manche würden es nur niemals zugeben.
    Und Deine Erklärung finde ich sehr einleuchtend. ;o)

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